Als Führungskraft werden sie vermutlich bereits mindestens einmal die Erfahrung gemacht haben, was es heißt, zu kentern.
Zu Kentern in dem Sinn, dass sich die Welt von einer Sekunde auf die andere in einer völlig anderen Perspektive darstellt: 180 Grad anders. Wenn sie diese Erfahrung beim Kajakfahren das erste Mal erleben, dann wird ihre erste Reaktion vermutlich sein, dass sie in Panik geraten und sofort aussteigen möchten. Falls diese Erfahrung sie nicht dazu verleitet, das Kajakfahren aufzugeben, dann wird ihnen die Erkenntnis des Rückblicks vermitteln, dass Panik und Aussteigen-Wollen genau die falscheste Reaktion ist, die sie zeigen können.
Eine 180-Grad Perspektive bedeutet, dass ihr gewohntes und erlerntes Sensorium, die Welt wahrzunehmen nicht mehr greift. Sie verlieren die Orientierung. Hinzu kommt erschwerend, dass sich das Ganze unter Wasser abspielt und sie wahrscheinlich befürchten, keine Luft mehr zu bekommen und somit Gefahr laufen können, zu ertrinken.
Ohne das beherrschen einer Eskimorolle besteht beim Kentern, je nach gegebenen Umfeldbedingungen, in der Tat das Risiko, das eigene Leben einer existentiellen Gefahr auszusetzen.
Krisensituationen wie das Kentern, treten in den meisten Unternehmen zunehmend häufig auf. Sie wissen nicht wann und in welcher Form. Aber sie wissen, DASS sie auftreten. Sie wissen, dass sie eine Eskimorolle brauchen. Früher oder später.
Bei genauer Betrachtung ist es ohnehin so, dass unser Welt gerade dabei ist, sich um 180 Grad zu drehen, dass wir also gefordert sind, unsere Sichtweise auf das Leben sowie als Konsequenz auf die Art und Weise, wie wir Unternehmen führen werden, zu überdenken: gleichsam als Ganztagesjob, nicht nur als Ausnahme von der Regel.
Die entscheidende Frage dabei: beherrschen sie ihre Eskimorolle oder lassen sie sich von der Strömung beherrschen?